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Geschichte vom Käselieb (Keselib)

Geschichte vom Käselieb

Auf historischen Pfaden

Käselieb entstand als Spottname in früherer Zeit

Geschichte um ein steinernes Männlein im Zeitzer Dom - Sage rückt historische Vorgänge ins Bewusstsein der Menschen

Der Käselieb als Gestalt über der Südempore im Zeitzer Dom St. Peter und Paul. Die Figur ist 38 Zentimeter hoch.

MZ-Foto: Corina Wujtschik

Zeitz/MZ/frz. Märchen versetzen in das Land der Träume und der Phantasien. Sagen dagegen sind im Allgemeinen überlieferte Geschichten von Begebenheiten aus unseren Landen. Wie nah Wahrheit und Legende beisammen liegen, zeigt die Sage vom Zeitzer Johann Käselieb.

Gestalt in der Ecke

Recht unscheinbar verbirgt sich der Käselieb in einer kleinen Ecke über der Empore des Zeitzer Doms Sankt Peter und Paul. Und ziemlich klein schaut er aus mit seinen 38 Zentimetern. Da muss der interessierte Betrachter schon recht genau hinsehen, um Käselieb zu erkennen.

Was hat die Gestalt eigentlich zu bedeuten? Genau vermag das wohl niemand zu sagen. Wahrscheinlich bezieht sich das Männlein auf alle am Dombau beteiligten Bauern aus dem Umkreis von Zeitz.

Käselieb war ein Spottname für Menschen der unteren Schicht, die sich teure Nahrung nicht leisten konnten. Vielleicht gab die kleine Steinfigur erst den Anstoß für die phantasievoll ausgeschmückte Sage vom Käselieb.

Boso, der 968 erster Bischof von Merseburg wurde, hatte auch einen Wohnsitz in Zeitz. Ein Gotteshaus sollte errichtet werden, für das Käselieb all sein Hab und Gut opferte. In der Sage verkörpert Käseliebs Tochter Anna die Seele des Widerstands gegen die Eroberer und christlichen Priester. Entschieden weist sie die Bitte ihres Vaters zurück, den Christen Theobald zu heiraten. Sie sei keine Christin und könne sich mit der Religion nicht identifizieren. Um der geliebten Tochter das Christentum näher zu bringen und sie von ihren Sünden zu befreien, gibt der gutgläubige Mensch sein Leben in die Hand des Bischofs.

Althergebrachter Glaube

Auf die Dauer war, der Kampf um den althergebrachten Glauben Annas erfolglos. Das Christentum setzte sich allmählich durch. Je höher die Stiftskirche emporwuchs, desto mehr schwand der Einfluss der Ungläubigen auf die Frau.

Der gewaltsame Tod der ungläubigen Tochter steht für die mit dem Schwert verdrängte slawische Götterwelt. Die Auseinandersetzungen um die alte und neue Religion werden manche Familien entzweit haben - wie die von Käselieb und seiner Tochter.

Text-Quelle: Presse vom Sonnabend; 24.05.2003 MZ-Ausgabe Zeitz Seite - 13

Bitte klicken Sie zur Sage vom Heimatforscher Werner Schulze aus Tauchlitz auf den unterstrichenen Text!

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